Wissenswertes über Köln
War Köln einmal Hansestadt?
Wann war Köln Hansestadt?
Bereits im 12. Jahrhundert tauchte der Begriff Hanse in Verbindung mit Kölner Kaufleuten auf, die sich zu einer Art Genossenschaft zur Sicherung ihrer Waren zusammengeschlossen hatten (Hansa = althochdeutsch für Gruppe bzw. Schar). Daraus wurde dann 200 Jahre später ein Städtebund, der die gemeinsamen Handelsinteressen vertrat. Die erste Versammlung der Hansestädte tagte 1367 in Köln im Hansasaal des Kölner Rathauses. Im Mittelalter gab es 100 Hansestädte. Im 17. Jahrhundert fand dann der letzte Hansetag in Lübeck statt.
Die Farben der Hanse
Über Jahrhunderte war Köln Mitglied der mächtigen Hanse, dem Zusammenschluss niederdeutscher und westfälischer Kaufleute. Aus dieser Zeit stammen die Farben des Kölner Wappens, die auch heute noch in Köln vorherrschend sind: rot und weiß. Rot-Weiß waren die Farben der Deutschen Hanse bzw. "Hansa Teutonica", die seit der Mitte des 14. Jahrhunderts die Interessen der Kaufleute vertraten. Ursprünglich waren es rot-weiße Wimpel an Handelsschiffen. Die Farben dominieren auch heute nicht nur im Kölner Wappen, sondern auch beim offiziellen Logo der Stadt Köln, beim 1. FC-Köln, einigen Karnevalsgesellschaften und in vielen Kölner Firmenlogos.
Die Hanse im Mittelealter
Ursprünglich war die Hanse ein Zusammenschluss von Kaufleuten zum Schutz auf Handelsreisen, als die alten Handelswege dann sicherer wurden, wurde der Bund auch zur Abwicklung von Geschäften genutzt, z. B. waren Tauschgeschäfte untereinander möglich oder das Vergeben von Krediten vereinfacht. Eine Mitgliedschaft in der Hanse brachte auch gesellschaftliche Privilegien, ein Kaufmann, der Mitglied der Hanse war, stieg schnell in eine hohe Position im Rat auf. Nach dem Dreißigjährigen Krieg zerschlug sich das Bündnis nach und nach. Der letzte Hansetag war 1669 in Lübeck, auch Köln hat daran teilgenommen. Heute arbeiten noch die drei deutschen Städte Bremen, Hamburg und Lübeck in einem losen Zusammenschluss noch weiterhin zusammen. Während des Nationalsozialismus erhielt Köln noch einmal den Namenszusatz „Hansestadt“, dieser wurde nach 1945 wieder entzogen. 1983 gab es eine Wiederbelebung mit dem Westfälischen Hansebund, mit ca. 45 westfälischen Städten, die dadurch ihre Attraktivität erhöhen wollen.
Die Bedeutung der Hanse heute
Bremen und Hamburg tragen heute noch den Zusatz: "Freie und Hansestadt ..." . Lübeck, Rostock, Wismar, Stralsund und Greifswald gehören dazu. Sie tragen auch noch das "H" im Autokennzeichen. Im niederländischen Zwolle wurde 1980 die Neue Hanse gegründet, jedes Jahr feiern die Städte im September einen Hansetag der Neuzeit. Köln ist natürlich auch dabei. Bei der Neuen Hanse stehen heute touristische Aktivitäten der Städte im Vordergrund. Verschiedene Stadtführungen bringen das Thema zur Sprache.
(ursprünglich veröffentlicht: 2017-09-03)
Silke Luth M.A.