Führung Stadtgeschichte Kölns von der Römerzeit bis heute

spannend, abwechslungsreich und typisch Kölsch

Bei der Tour "Stadtgeschichte Kölns" spannen wir den Bogen von der Römerzeit bis in die Gegenwart hinein. Zahlreicher Generationen haben das Stadtbild geprägt.

Statue mit Frauen

Infos und Preise

Führung Stadtgeschichte Kölns von der Römerzeit bis heute
Dauer: 1,5 Stunden
Start: Bahnhofsvorplatz
Ende: Heumarkt
Gruppenpreis: bis 12 P.: 170 € inkl. MwSt. Kostenfrei anfragen
Anfrage Gruppen
max. 24 Personen
barrierefrei
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Erleben Sie die schönsten Legenden und Sehenswürdigkeiten Kölns
Als eine der größten Städte Deutschlands und - wie wir Kölner sagen - ohne Zweifel der schönsten, blickt Köln auf über 2000 Jahre Stadtgeschichte zurück. Von den einst hier siedelnden Römern und Germanenstämmen bis hin zum 200-jährigen Karnevalsjubiläum haben zahlreiche Generationen ihre Spuren im Stadtbild hinterlassen. Diesen folgen wir auf einem Rundgang durch die Kölner Altstadt. Dabei stellen wir Ihnen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Kölner Stadtgeschichte zwischen Dom und Rhein vor.

Historischer Rundgang durch die Stadt
Der Einfluss der Römer, Franzosen und Preußen lässt sich noch heute erkennen. Natürlich haben auch Kirche und Bürger die Stadt geprägt. Wir erkunden verschlungene Gassen und versteckte Plätze der Kölner Altstadt. Bei dieser interessanten Stadtführung lernen nicht nur Gäste die Stadt kennen – auch Einheimische erfahren viel Neues und Wissenswertes.

Für wen eignet sich die Tour?

Geschichtlich interessierte Menschen finden hier einen fundierten Überblick über die Historie von Köln.

Geschichte Kölns

Vorgeschichte Um 4.500 v. Chr. lebten hier bereits „Bandkeramiker“

Das römische Köln
Kaiser Augustus ließ die Oppidum Ubiorum (Stadt der Ubier), den Vorläufer des heutigen Kölns, errichten. Agrippa der Feldherr hatte den Germanenstamm der rechtsrheinischen Ubier hier angesiedelt. Seine Enkelin, Agrippina die Jüngere, verlieh Köln 50 n. Chr. die Stadtrechte: Colonia Claudia Ara Agrippinensum (CCAA). Köln wurde zur Hauptstadt der Provinz Niedergermanien. Diese erstreckte sich östlich von Frankreich und nördlich der Mosel am Rhein entlang bis an die heutige Nordseeküste. Agrippina die Jüngere war Ehefrau und Nichte von Kaiser Claudius, ihr Sohn aus erster Ehe hieß Nero, ihr Bruder war Caligula. Mit den Stadtrechten erhielt Köln auch Militärrecht, d. h. Schutz durch eine Stadtmauer. Konstantin der Große ließ eine erste feste Holzbrücke über den Rhein aus Eichenholzpfählen errichten. Die Brücke hielt fast bis zur ersten Jahrtausendwende. Auseinandersetzungen unter den Römern führten dazu, dass fränkische Verbände 355 n. Chr. erstmals Köln einnehmen konnten, die Römer konnten ein Jahr später die Stadt zurückerobern. Nachdem verschiedene Germanenstämme an anderer Stelle den Rhein überschritten, wurde auch Köln 455 n. Chr. wieder von den Franken angegriffen. Die ersten Franken lebten bereits hier.

Zeit der Franken ab 456 n. Chr.
Die Franken eroberten ab ca. 456 n. Chr. die Stadt vollends. Zu dieser Zeit fand der Wechsel von der städtischen Hochkultur der Römer zur fränkischen Bauernkultur statt. Nach der Schlacht von Zülpich über die Alemannen nahm der Merowinger König Chlodwig den katholischen Glauben an, wurde König aller Franken und ordnete die westgermanischen Stämme. Um 800 wurde Köln Sitz des Erzbistums (Erzbischof Hildebold). Der karolingische/romanische Dom (auch Hildebold-Dom genannt) wurde von Erzbischof Gunthar erbaut. Um 880 wird Köln von den Normannen zerstört.

Herrschaft der Erzbischöfe ab 950 n. Chr.
Mit Bruno (953-965) begann die weltliche Herrschaft der Erzbischöfe über Köln. Die erste Stadterweiterung erfolgte erst nach 800 durch Aufschüttungen der Rheinvorstadt (Alter Markt, Heumarkt und Rheinufer). Während des ersten Kreuzzugs im Jahr 1096 zogen randalierende Ritter auf dem Weg nach Jerusalem durch die Stadt und zerstörten erstmals die Synagoge. Im 11. Jahrhundert kam es zu einem Aufstand der Bürger gegen Erzbischof Anno II. Die zweite Stadterweiterung wurde 1106 begonnen. Ab Ende des 12. Jahrhunderts entstand im Zuge der dritten Erweiterung die mittelalterliche Stadtmauer. Erhalten sind heute noch Eigelsteintorburg, Severinstorburg und Hahnentorburg, Ulrepforte, Bayenturm sowie diverse Türme und Mauerreste im Norden und im Süden.

Köln im Hochmittelalter
1164 ließ Erzbischof Reinald von Dassel die Gebeine der Hl. Drei Könige als Kriegsbeute nach Köln bringen. In der Folge entstand der Dreikönigenschrein, ein Prunkstück des Goldschmiedehandwerks. Als passender Rahmen für Reliquien und Pilgerscharen wurde 1248 mit dem Bau des gotischen Doms begonnen. Beim Bau der Stadtmauer wurden römische Gräberfelder entdeckt. Für die Kölner war klar: Die große Anzahl an Knochen muss von den Stadtheiligen Ursula, Gereon und einer unterschätzten Anzahl an Gefährten stammen. Köln avancierte zu einer der drei großen Pilgerstätten des Spätmittelalters, gleichbedeutend mit Rom und Santiago de Compostela. Zeitgleich entstand als Vorläuferin der Universität eine Hochschule zur theologischen Ausbildung der Dominikaner, unter den Mitgliedern waren Albertus Magnus und Thomas von Aquin.

Köln zwischen ausgehendem Mittelalter und Neuzeit
Anhaltende Pilgerströme und neue Stapelprivilegien von 1259 sorgten für eine florierende Wirtschaft. Köln gründete mit Hamburg und anderen Städten den Verbund der Hanse. Wiederkehrende Auseinandersetzungen zwischen dem Erzbischof und den Kölner Bürgern entluden sich 1288 in der Schlacht von Worringen. Der Erzbischof sah sich außerhalb der Stadtmauern verbannt. 1349 wurde die etablierte jüdische Gemeinde zum Sündenbock für die Pestepidemie gemacht und aus der Stadt vertrieben. Der Kölner Weberaufstand gegen Ratsmitglieder endete 1371 auf dem Waidmarkt in einer blutigen Niederlage. 1388 gründeten die Kölner Ratsmitglieder, also die Bürger, die erste Universität. Der Verbundbrief von 1396 besiegelte die erste Stadtverfassung und beendete die Herrschaft des Patriziats in Köln. Verbünde von Zünften, sogenannte Gaffeln, stellten die gesellschaftspolitischen Vertreter im Rat. Köln wurde faktisch zur freien Reichsstadt. (1396 de facto und 1475 de jure durch Kaiser Friedrich III.)

Köln als Reichstadt
Inmitten des jüdischen Viertels wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts der Ratsturm errichtet. Mit einer Höhe von 61 Metern konzipiert, war er eine für jedermann sichtbare Demonstration der Macht des Rats und Ausdruck des bürgerlichen Selbstbewusstseins. Vervollständigt wurde die Repräsentation 1445 im Innenraum durch Stefan Lochners "Altar der Stadtpatrone". Wenig später entstand ein weiteres - heute noch erhaltenes - profanes Gebäude, der Gürzenich, in dem städtische Feste abgehalten wurden. 1475 wurden die Juden erneut aus der Stadt vertrieben. Im gleichen Jahr erklärte Friedrich der III. Köln juristisch zur freien Reichsstadt.

Köln unter französischer Besatzung (1794-1814)
1794 besetzen die Franzosen unter Napoleon Köln ohne Gegenwehr der Kölner Stadtsoldaten. Dies bedeutete auch das Ende der freien Reichsstadt. Während Ihrer Besatzungszeit führten Verwaltungsbeamte der Franzosen eine umfangreiche Modernisierung durch. Man hob das mittelalterliche Zunftwesen auf führte stattdessen Gewerbefreiheit ein. Das gesamte Rechtswesen wurde nach dem Gleichheitsprinzip reformiert, ebenfalls die Stadtverwaltung. Auch Neuerungen wie Straßenbeleuchtung und Straßenreinigung wurden eingeführt. Damit brach in Köln ein neues Zeitalter an. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden der Besitz und die Güter der Kirchen und Klöster im Zuge der Säkularisation enteignet. Protestanten und Juden bekamen wieder Zugang zur Stadt und wurden zu gleichberechtigten Bürgern, es galt Religionsfreiheit. De facto wurde in Köln in dieser Zeit das Mittelalter mit Verspätung beendet.

Preußisches Köln
1815 wurde Köln preußisch und zur größten Festungsstadt im Westen ausgebaut. Nach 1870 ist Köln ein bedeutender Industriestandort. U.a. befanden sich hier die Baumwollspinnerei „Bierbaum und Proenen“, die Seilerei „Felten und Guillaume“, die Rheinischen Gummiwerke (Clouth), die Chemische Fabrik Kalk, die Erste Motorenfabrik (Nikolaus Otto) sowie die Gas- und Lichtwerke in Ehrenfeld. Der protestantische Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. spendete Geld für die Domvollendung, die Schlussweihe war 1880. 1881 wurde die mittelalterliche Stadtmauer abgerissen und die Stadt erweitert, die heutigen Ringe wurden gebaut.

Erster Weltkrieg und Weimarer Republik
1918 endete der erste Weltkrieg, doch die aus dem Vertrag von Versailles resultierenden Folgen waren für Köln relativ harmlos. Konrad Adenauer hielt die Lebensmittelversorgung aufrecht und vermittelte zum Kriegsende auch zwischen seiner Zentrumspartei und den Sozialdemokraten. 1917-1933 war Konrad Adenauer Oberbürgermeister, in dieser Zeit entstanden das Müngersdorfer Stadion, die Mülheimer Brücke, das Deutzer Messegelände, der Flughafen Butzweiler Hof, der innere Grüngürtel, der Niehler Hafen und die Ford-Werke. Die Universität wurde wieder eröffnet. Konrad Adenauer konnte so Köln in eine moderne Großstadt verwandeln. 1920 wurde die erste Altstadtsanierung geplant und bis 1935 umgesetzt. Die dichte Bebauung wurde entkernt dabei entstanden der Ostermannplatz und der Eisenmarkt.

Köln im Nationalsozialismus
Im Jahr 1933 bereiteten Hitler und Reichskanzler von Papen in der Villa des Bankiers Schröder in Köln-Lindenthal die Machtergreifung vor. Die Kölner Juden sowie 1.000 Sinti und Roma wurden deportiert. Die Messe wurde das Außenlager des KZs Buchenwald. 1942 fand der erste „1.000 Bomben Angriff“ statt. 1945 besetzten US-Truppen Köln. Zu diesem Zeitpunkt waren 95 % der Kölner Altstadt durch die Bombardierungen der Alliierten zerstört. 1945 lebten in Köln nur noch ca. 44.000 Menschen.

Nach dem Krieg in die Moderne
Bei Kriegsende lag Köln in Trümmern. Nach dem Krieg wird Konrad Adenauer erneut Oberbürgermeister. Köln wird in mehreren Jahrzehnten wiederaufgebaut und modernisiert, jedoch sind bis heute noch vereinzelt Kriegsspuren sichtbar. Köln entwickelte sich zu einer modernen Großstadt. 1975 wurde Köln durch Eingemeindungen von Porz, Rodenkirchen, Lövenich, Weiden, Junkersdorf, Esch, Pesch, Widdersdorf etc. zur Millionenstadt, danach sanken zunächst die Einwohnerzahlen, erst 2010 wurde Köln wieder offiziell Millionenstadt.

Masterplan Innenstadt
Der Verein "Unternehmen für die Region e.V." initiierte 2007 einen städtebaulichen Wegweiser für die Kölner Innenstadt. Mit einem Architektenbüro wurden Konzepte für eine zukünftige Stadtentwicklung geplant. Der Stadtrat hat diesem Masterplan als Handlungsempfehlung für die künftige Entwicklung Kölns 2009 zugestimmt. Die Innenstadt wird insgesamt attraktiver, auch wenn Einzelmaßnahmen mitunter zögerlich umgesetzt werden. Der Plan dient als Orientierung und lässt Raum für Flexibilität.

Einsturz Historisches Archiv im Jahr 2009
Im März 2009 stürzte das Stadtarchiv nebst zwei Nachbargebäuden ein. Zwei junge Menschen verloren dabei ihr Leben. Ursache waren Baufehler beim Bau der Nord-Süd-U-Bahn. Beim Versuch einen Trachitblock zu entfernen, entstand ein Loch in der Schlitzwand, welches sich als Erdplombe verschloss. Die Plombe löste sich, Wasser mit Erdreich drang ein und entzog dem Gebäude das Fundament. Bauarbeiter konnten Mitarbeiter und Besucher in letzter Sekunde warnen. Der größte Teil des Archivgutes konnte geborgen werden, die Restaurierung ist noch nicht abgeschlossen (Gesamtdauer über 30 Jahre). Geschätzter Sachschaden ca. 1,3 Milliarden €, etwa die Hälfte davon zahlen die Baufirmen als Schadenersatz. Die österreichische Literturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek schrieb eigens über diese unlgaubliche Panne und Baukatastrophe das Stück "Ein Sturz", welches im Oktober 2010 im Kölner Schauspielhaus unter der Regie der damaligen Intendantin Karin Beier seine Uraufführung feierte. Seit 2021 gibt es ein neues Stadtarchiv am Eifelwall. Die Eröffnung der U-Bahn ist erst für 2031 geplant (ursprünglich 2012). Ein kleiner oberirdischer Gedenkort ist in Planung.

Via Culturalis
Das Projekt Via Culturalis (Kulturpfad vom Kölner Dom bis St. Maria im Kapitol) ist eine städtebauliche Maßnahme angelehnt an den Masterplan Innenstadt. Der Architekt O.M. Ungers hatte dazu die ursprüngliche Vision. Verschiedene Kulturorte und Plätze werden neu gestaltet, die Orte haben ein einheitliches Erscheinungsbild und machen so auf die Kultur im öffentlichen Raum aufmerksam. Kultur mit Archäologie und Stadtgeschichte werden damit auf diesem Kultur erlebbar.

Köln heute und in Zukunft
Köln ist offen und lebendig und somit Heimat für über 1 Million Menschen. Fast alle Länder unserer Erde begegnen sich hier. Köln verfügt über einen funktionierenden Nahverkehr (Stadtbahn als kombinierte U- und Straßenbahn), so dass die Kölner Altstadt zunehmend autofrei werden kann. Heute sind von der Verwaltung verschiedene Standards (Satzungen) für historische Bereiche festgelegt, so dass die im 2. Weltkrieg zerstörte Kölner Altstadt wieder als historisch wahrgenommen wird. Der Masterplan Innenstadt und die Via Culturalis verstärken das noch. Des weiteren finden sich in Köln eine beindruckende Museumslandschaft und viele große und kleine kulturelle Einrichtungen. Überblick Stadtmodell

Kurzinfo: Führung Stadtgeschichte Kölns von der Römerzeit bis heute
Dauer: 1,5 Stunden
Start: Bahnhofsvorplatz
Ende: Heumarkt
Hinweis: in Englisch verfügbar
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